Weißer Rauch
Quelle: Spotify
Sobald eine Person den Raum betritt, wird das Gespräch anders. Kurz geht der Blick auf die Gestalt in der Tür. Hell umrahmt, so dass man nur ihre Silhouette wahrnehmen kann. Ein weiter Schatten ragt über den Lichtstrahl in das dunkle Zimmer. Aus den anderen Räumen und Fluren hört man Lärm, Gläser klirren zwischen den Stimmen der Gäste. Dann schauen sie sich verstohlen an, stecken die Köpfe ein wenig enger zusammen, die Schultern ganz leicht angezogen. Ohne Grund wird die Stimme nun gedrungener und auch beschwörender. Irgendwo leuchtet ein Bildschirm, ein Computer oder ein Fernseher oder so. Eine Katze huscht hinter der Person her, die noch immer in der Tür steht. Die Luft ist ganz eigenartig. Man kann auch Musik hören, aber es ist nicht klar, was gespielt wird. Beide wissen, dass man nicht ewig an diesem Ort bleiben wird. Vielleicht noch ein paar Tage. Als die Tür sich wieder schließt, kommt die Dunkelheit zurück. Doch eigentlich hatte den Fremden keiner von beiden bemerkt. Die Konzentration war gleich geblieben, nur die Körper hatten reagiert. Jetzt entspannen sie sich wieder. Die zwei Gestalten lehnen sich in die Sessel zurück. Er verschränkt die Arme über dem Kopf und ihre Worte werden wieder lauter. Ein Teelicht geht aus, der Qualm geht ganz im Zimmer auf. Nur dass nun kein Flackern mehr zu spüren ist. In der Küchefällt ein Teller herunter. Vielleicht war es auch die Katze. Und unten im Hof unterhalten sich welche, Zigaretten werden angezündet und der Qualm zieht ein bisschen durch das gekippte Fenster. Von der Straße her hört man einen Knall und Gelächter. Irgendwo gehen Sirenen, aber weiter weg. Sie sind schnell wieder verklungen
Das alles ist um sie herum. Darin leben sie. Weißer Rauch steigt aus ihren Augen
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