Sommer war's Songtext - Konstantin Wecker

Sommer war's - Konstantin Wecker

Sommer war's
Der Steg erstickte fast
An Sommerlust und Lieb' und Leid
Und Sommerkörperlast
Boote, angefüllt
Mit Segel, Mensch und Leib,
Und Hitzebläschen auf dem Mund
Und Schifferseligkeit

Sommer war's
Das Wasser wellte steil
Die Wünsche waren eingefleischt
Und standen steif und geil
Sommer war's
Drei Meter hoch nur stand
Die Hitze wie ein Heiligtum
Dem Lustgewinn zum Pfand

Und die Steine waren weiß
Und die Erde war ein Tier
Und wir wühlten feucht im Sand
Auch woanders wühlten wir

Ach, wir hielten's mit den Hunden
Denn die kamen jede Nacht
Und verbellten unsre Wunden
Die der Tag uns beigebracht

Sommer war's
Wir schwammen in der Lust
Antonio, der Kellner
Hatte Haare auf der Brust
Antonio, der Kellner
Am Tage war er Mann
Am Abend war er Mädchen
Mit Kleid und gold'nem Kamm

Sommer war's
Es hat in jener Nacht
Ein dicker alter Mann
Die Dünen gut bewacht
Mit Fernglas hinterm Baum
Sehr schwarz und gut getarnt
Und hat die kleinen Mädchen
Vor Antonio gewarnt

Sommer war's
Wir lagen hinterm Haus
Und zogen uns mit Anmut
Die Hosen aus
Das lag so in der Luft
Das kam vom Steg zu uns
Da lagen wir dann da
Und sahen uns

Ich glaube, eine Wolke
Von Geilheit stieg ins Meer
Und machte Strand und Steg
Und Straßen menschenleer

Das liegt wohl an der Hitze
Die hat man nicht daheim
Das kann wohl nur die Hitze
Vielleicht der Sommer sein


Video: Sommer war's von Konstantin Wecker

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