Die Gewohnheit Songtext - Georg Kreisler

Die Gewohnheit - Georg Kreisler

Man hat sich soviel angewöhnt
Das man sich leider nicht mehr abgewöhnen kann!
Man hat sich an den Mann gewöhnt
Den man im Spiegel sieht, und lacht ihn täglich an!
Man hat sich an sein Hirn gewöhnt
An seine Stirn gewöhnt
An sein Talent
Und fragt sich kaum noch, wie man's früher tat
Ob man sich selber sich je abgewöhnen könnt'!

Man hat sich an die Frau gewöhnt
Die sich an sich gewöhnt hat. Leider nicht an mich!
Man hat sich an den Bau gewöhnt
Der seine Welt ausmacht, und lässt ihn nie im Stich!
Man hat sich an die Zeit gewöhnt
An seinen Neid gewöhnt
Als still'n Begleiter
Und fragt sich kaum noch, wie man's früher tat
Wie wird es weitergehn? – Denn es geht weiter!

Und wenn es nicht mehr weitergeht –
Wenn nur der Tod noch kommt, was macht man dann?
Dann stellt sich raus, das Leben ist so herrlich eingerichtet
Dass sich der Mensch leicht an den Tod gewöhnen kann!

Und täglich hört man immer wieder Leute stöhnen:
"Wie hört man auf zu rauchen, wenn man raucht?"
Man müsste sich das Nichtgewöhntsein angewöhnen
Dann hätt' man endlich die Gewohnheit, die man braucht!


Video: Die Gewohnheit von Georg Kreisler

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