Monolog des Antichristen
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Blick nur wer sein Nest verlassen,
Jahre hört ich nichts von dir,
um plötzlich dann in toten Gassen
umher zu Irren wie ein Tier,
das winselnd seinen Kopf versteckt
aus Angst er wird ihm abgeschlagen,
von einem Geist im Dunkeln.
Steh schon auf und lass mich fragen,
lohnt es sich, sie zu verschonen,
nach allem was die Zeit gebracht?
Ich bin der, der Chaos bringt,
war's zumindest angedacht.
So vieles durfte ich bestaunen,
so viel Mord und Hungersnot,
Krieg und spontane Launen,
so viel Angst und so viel Tod.
Alles wurd mir zugeschrieben,
so als tät der Mensch mich kümmern,
dieser Schmalgeist armer Triebe
in seinem Monument aus Trümmern.
Er gab mir Gestalt und Namen,
nicht mal Du erkennst mich nun.
Schrieb ein Buch um mich zu bannen,
als könnt ich wirklich böses tun.
Bei Gott ich kann!
Bei Gott ich will!
doch war der Mensch stets vor mir hier.
Ich speie Blut auf diese Sippe,
die sich allem losgesagt,
das logisch ausserhalb der Krippe,
im Leben und im Diesseits tagt.
Dann die Gelehrten,
Visionäre,
die zuhauf Gesetze fanden.
Ein kleiner Fingerschnipp genügt
um Adams restliche Verwandte
der Logik, so wie sie es nennen,
schlichtweg boshaft zu entreissen
und alles, was sie bisher kennen,
spontan willkürlich Falsch zu heissen.
Was rede ich?
Verzeihe mir!
Du kennst den Mensch so gut wie ich
und der verwirrte Blick in dir
wird bald schon klar & ändert sich.
Du geniesst das letzte Wort.
Das Monument wird müde sein.
Man könnt es als Versuch verzeih'n,
andernfalls besteht es fort.
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